
GS IN ZAHLEN
Am 6. Jänner 1990 entscheidet der Deutsche Dieter Thoma die 38. Vierschanzentournee für sich, 24 Stunden später strahlt Familie Schlierenzauer weiterer Nachwuchs ins Gesicht. Gregor, bei der Geburt 52 Zentimeter groß und 3,43 Kilogramm schwer, kommt über den Fußball zum Skisprungsport, den er mit 9 Jahren beginnt. Mit 14 nimmt er neben Bernadette Schild, Tina Weirather oder Mario Innauer auf der Stamser Schulbank Platz, 2006 erfolgen die sportliche Reifeprüfung und der frühe Durchbruch.



2.083 Zähler aus 27 Springen bedeuten den Punkterekord und überlegenen Sieg im Gesamt-Weltcup 08/09. In der Saison darauf feiert der immer noch 19-Jährige, am 19. Dezember 2009 in Engelberg seinen 26. Weltcup-Sieg, damit ist er österreichischer Rekordhalter.


Einen Tag vor seinem 22. Geburtstag triumphiert Gregor Schlierenzauer erstmals bei der Vierschanzentournee. Am 4. Februar 2012 überflügelt er Adam Malysz in der ewigen Bestenliste, der Sieg in Val di Fiemme ist Gregors 40. im Weltcup.


Zu Beginn der Saison 2015/16 ist die Luft, nach all den Jahren an der Spitze dann ein wenig draußen. Im Jänner 2016 gibt Gregor die Entscheidung bekannt, nicht an der Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm teilzunehmen und sich für eine unbestimmte Zeit eine Auszeit vom Weltcup zu nehmen. Im März 2016 verletzt er sich beim alpinen Skifahren in Kanada und zieht sich dabei einen Kreuzbandriss zu. Ob er jemals wieder Schispringen kann steht in diesem Moment auf der Kippe.
Gregor beginnt zu reflektieren. Er stellt sich die Sinnfrage.
Und entscheidet sich: Ja, es ist es wert diesen Weg gegangen zu sein und ihn weiterzugehen.
Nach dieser herausfordernden Zeit kündigt er seinen Wiedereinstieg für Mitte Jänner 2017 im Rahmen der Wettkämpfe in Wisła an. Nach einem Sturz bei 206m beim Skifliegen in Oberstdorf, scheint die Saison nach nur 4 Wochen wieder vorbei. Doch Gregor arbeitet konsequent weiter und und schafft es ins Team zur Weltmeisterschaft in Lahti. Mit der Bronzemedaille im Team bleibt er seiner Serie treu, bei jedem Großereignis eine Medaille gewonnen zu haben.

Gregor hat erkannt, dass die Kehrseite der Medaille ein wesentlicher Bestandteil eines erfüllten Lebens ist.
Heute weiß er, dass sein Weitergehen in dieser herausfordernden Zeit einer seiner größten Siege ist und er damit einen Wandel in Bewegung gebracht hat.
Mit dieser Einstellung, alle Aspekte zu respektieren, die mit seinem Weg verbunden sind, begegnet er dem Sport jetzt mit dem gleichen Enthusiasmus - aber mit erweitertem Horizont.