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Was mein Training mit Wellen zu tun hat

7. September 2018

Gefühlt noch mitten im Sommer, aber nur noch wenige Wochen bis zum Start des Weltcups auf Schnee.
Es gilt jetzt umso mehr, jeden Tag voll zu nutzen, präsent zu sein und zielgerichtet zu arbeiten.

 

Ich bekomme immer mal wieder die Frage gestellt, wie mein Training ausschaut und wie Skispringer eigentlich trainieren? Findet hier einige Einblicke dazu:

 

Sport ist, seit ich denken kann, ein elementarer Teil meines Lebens.
Er bedeutet für mich „lebendig zu sein“ und ist ein ganz intensives „Mich-Spüren“.
Ich war immer schon sehr bewegungsbegeistert. Von Kindesbeinen an.
Heute bin ich richtig gierig nach dem Gefühl, das mich nach dem Training überkommt. Ich bin zwar erschöpft, aber auch glücklich. Viele von euch, die Sport betreiben, werden dieses Gefühl sicher auch kennen.

Seit ich Spitzensport betreibe, ist alles professioneller geworden.
Im Skispringen geht es hauptsächlich um Schnell- und Sprungkraft.
Dabei spielt sich sehr viel im Maximalkraft Bereich ab. Das heißt viel Gewicht und wenig Wiederholungen. Es geht darum, Akzente zu setzen: viele Sprünge, viele Variationen wie zB Kniebeugen mit und ohne Gewicht, Sprünge mit Gewicht, Hürdensprünge…
Ein spannendes Trainings-Programm ist zB das WAVE Programm: von mehr Wiederholungen mit weniger Gewicht – zu wenig Wiederholungen mit viel Gewicht – zurück zu mehr Wiederholungen mit weniger Gewicht (also zB 6-4-2-2-4-6 Wiederholungen) also wie die Form einer Welle.

Ausdauer spielt bei uns übrigens keine entscheidende Rolle, weil die Muskeln davon eher langsam werden. Wir machen das daher nur aus regenerativen Zwecken. Es gibt aber keine eigenen Ausdauereinheiten.

Im Frühling ist das Trainingsprogramm generell breiter. Hier tauchen wir immer auch kurz in die Leichtathletik ein mit Sprints, Hürdenläufen, verschiedensten Laufübungen … Da geht‘s darum, neue und andere Reize zu setzen.
Außerdem steht bei uns auch öfters Volleyball am Programm. Das ist einerseits einfach eine coole Sportart, andererseits kommt es uns sehr entgegen, weil man Sprungakzente setzt und es koordinativ sehr spannend ist. Das ist der Grund, warum ihr uns Skispringer im Winter immer wieder einmal beim Team-Volleyball sehen könnt.

Bei uns geht es generell sehr stark um die "nervale Ansteuerung“: Das heißt, es ist wichtig in möglichst kurzer Zeit unsere schnellkräftigen Muskeln anzusteuern.
Wenn ich von der Schanze wegspringe, muss ich innerhalb weniger Millisekunden agieren und die volle Power aus meinen Muskeln herausholen. Diese blitzschnelle Reaktion zu schulen gehört bei uns deshalb zum Trainings-Alltag.

 

Trainieren ist cool!
Generell LIEBE ich es zu trainieren.
Das Glücksgefühl nach einem guten Trainingstag ist mit wenig anderem zu vergleichen.
Sich wirklich zu spüren, zufrieden mit sich zu sein und einfach gut drauf zu sein. Das ist geil. Ich bin sehr dankbar, dass ich das fast jeden Tag erleben darf.

Für mich hat das auch was mit Balance zu tun: Beim Training alles zu geben und sich richtig zu verausgaben und dann danach wieder ruhigere Minuten zu haben und sich neu aufzuladen. Fast so wie Wellen im Meer, die sich aufbauen und eine Kraft entwickeln und dann auch wieder zurückziehen, um sich wieder neu aufzubauen.

 

Solche Wellen konnte ich zum Beispiel auch in den letzten Wochen im Mittelmeer beobachten.
Das ganze Österreichische Skisprung Team hatte ein paar Tage frei. Diese nutzte ich, um mit guten Freunden nach Ibiza zu fliegen.
Die Insel taugt mir sehr. Ich hab‘ dabei ausgeflippte Menschen kennengelernt, aber auch viele ruhige Momente erlebt. Sehr gutes Essen genossen, coole Spots gesehen und mich frei gefühlt und meine Batterien aufladen können.
Wir waren auch beim Kygo Konzert. Das war definitiv eines meiner Sommer-Highlights: Gemeinsam mit ca. 20.000 Menschen unter freien Himmel am Strand zu feiern, das war richtig motivierend.
Ich fühle mich daher gerade jetzt, so kurz danach, sehr entspannt, voller Vorfreude und Motivation für die nächsten Taten.

Vor allem, da es bald so richtig los geht. Viele intensive Einheiten stehen an.
Da geht es jetzt dann auch Schlag auf Schlag. Bis zum Weltcup-Winter habe nicht mehr wirklich freie Wochenende. Auch die Termine neben dem Sport werden mehr: Interviews, TV Termine etc..

Jetzt Anfang September stehen noch ein Kurs in Innsbruck und ein Continental Cup in Stams an. Da will ich voll angreifen. Es ist die letzte Sommer Grand Prix Phase und da gilt´s das umzusetzen, woran wir die letzten Wochen gearbeitet haben.

Im Training hat es in den Sommer Grand Prixs in Einsiedeln und Courchevel schon gut geklappt und es hat sich auch was Positives entwickelt. Technisch sind die Sprünge richtig.
Leider konnte ich es im Wettkampf bisher noch weniger umsetzen. Aber mein Gefühl ist gut.

 

Mein Freund Dominic Thiem, der aktuell beste Tennisspieler Österreichs, begeistert mich gerade sehr. Wie er gerade jetzt bei den US Open Gas gegeben hat und Stärke bei einem der größten Tennisturniere der Welt bewies, ist für mich sehr beeindruckend.
Ich freue mich riesig mit ihm mit.
Wir geben uns da gegenseitig Motivationsschübe und ich wünsche ihm, dass er auch bei den zukünftigen Turnieren so präsent und stark auftreten kann.

 

Euer GS

Gefühlt noch mitten im Sommer, aber nur noch wenige Wochen bis zum Start des Weltcups auf Schnee.
Es gilt jetzt umso mehr, jeden Tag voll zu nutzen, präsent zu sein und zielgerichtet zu arbeiten.

 

Ich bekomme immer mal wieder die Frage gestellt, wie mein Training ausschaut und wie Skispringer eigentlich trainieren? Findet hier einige Einblicke dazu:

 

Sport ist, seit ich denken kann, ein elementarer Teil meines Lebens.
Er bedeutet für mich „lebendig zu sein“ und ist ein ganz intensives „Mich-Spüren“.
Ich war immer schon sehr bewegungsbegeistert. Von Kindesbeinen an.
Heute bin ich richtig gierig nach dem Gefühl, das mich nach dem Training überkommt. Ich bin zwar erschöpft, aber auch glücklich. Viele von euch, die Sport betreiben, werden dieses Gefühl sicher auch kennen.

Seit ich Spitzensport betreibe, ist alles professioneller geworden.
Im Skispringen geht es hauptsächlich um Schnell- und Sprungkraft.
Dabei spielt sich sehr viel im Maximalkraft Bereich ab. Das heißt viel Gewicht und wenig Wiederholungen. Es geht darum, Akzente zu setzen: viele Sprünge, viele Variationen wie zB Kniebeugen mit und ohne Gewicht, Sprünge mit Gewicht, Hürdensprünge…
Ein spannendes Trainings-Programm ist zB das WAVE Programm: von mehr Wiederholungen mit weniger Gewicht – zu wenig Wiederholungen mit viel Gewicht – zurück zu mehr Wiederholungen mit weniger Gewicht (also zB 6-4-2-2-4-6 Wiederholungen) also wie die Form einer Welle.

Ausdauer spielt bei uns übrigens keine entscheidende Rolle, weil die Muskeln davon eher langsam werden. Wir machen das daher nur aus regenerativen Zwecken. Es gibt aber keine eigenen Ausdauereinheiten.

Im Frühling ist das Trainingsprogramm generell breiter. Hier tauchen wir immer auch kurz in die Leichtathletik ein mit Sprints, Hürdenläufen, verschiedensten Laufübungen … Da geht‘s darum, neue und andere Reize zu setzen.
Außerdem steht bei uns auch öfters Volleyball am Programm. Das ist einerseits einfach eine coole Sportart, andererseits kommt es uns sehr entgegen, weil man Sprungakzente setzt und es koordinativ sehr spannend ist. Das ist der Grund, warum ihr uns Skispringer im Winter immer wieder einmal beim Team-Volleyball sehen könnt.

Bei uns geht es generell sehr stark um die "nervale Ansteuerung“: Das heißt, es ist wichtig in möglichst kurzer Zeit unsere schnellkräftigen Muskeln anzusteuern.
Wenn ich von der Schanze wegspringe, muss ich innerhalb weniger Millisekunden agieren und die volle Power aus meinen Muskeln herausholen. Diese blitzschnelle Reaktion zu schulen gehört bei uns deshalb zum Trainings-Alltag.

 

Trainieren ist cool!
Generell LIEBE ich es zu trainieren.
Das Glücksgefühl nach einem guten Trainingstag ist mit wenig anderem zu vergleichen.
Sich wirklich zu spüren, zufrieden mit sich zu sein und einfach gut drauf zu sein. Das ist geil. Ich bin sehr dankbar, dass ich das fast jeden Tag erleben darf.

Für mich hat das auch was mit Balance zu tun: Beim Training alles zu geben und sich richtig zu verausgaben und dann danach wieder ruhigere Minuten zu haben und sich neu aufzuladen. Fast so wie Wellen im Meer, die sich aufbauen und eine Kraft entwickeln und dann auch wieder zurückziehen, um sich wieder neu aufzubauen.

 

Solche Wellen konnte ich zum Beispiel auch in den letzten Wochen im Mittelmeer beobachten.
Das ganze Österreichische Skisprung Team hatte ein paar Tage frei. Diese nutzte ich, um mit guten Freunden nach Ibiza zu fliegen.
Die Insel taugt mir sehr. Ich hab‘ dabei ausgeflippte Menschen kennengelernt, aber auch viele ruhige Momente erlebt. Sehr gutes Essen genossen, coole Spots gesehen und mich frei gefühlt und meine Batterien aufladen können.
Wir waren auch beim Kygo Konzert. Das war definitiv eines meiner Sommer-Highlights: Gemeinsam mit ca. 20.000 Menschen unter freien Himmel am Strand zu feiern, das war richtig motivierend.
Ich fühle mich daher gerade jetzt, so kurz danach, sehr entspannt, voller Vorfreude und Motivation für die nächsten Taten.

Vor allem, da es bald so richtig los geht. Viele intensive Einheiten stehen an.
Da geht es jetzt dann auch Schlag auf Schlag. Bis zum Weltcup-Winter habe nicht mehr wirklich freie Wochenende. Auch die Termine neben dem Sport werden mehr: Interviews, TV Termine etc..

Jetzt Anfang September stehen noch ein Kurs in Innsbruck und ein Continental Cup in Stams an. Da will ich voll angreifen. Es ist die letzte Sommer Grand Prix Phase und da gilt´s das umzusetzen, woran wir die letzten Wochen gearbeitet haben.

Im Training hat es in den Sommer Grand Prixs in Einsiedeln und Courchevel schon gut geklappt und es hat sich auch was Positives entwickelt. Technisch sind die Sprünge richtig.
Leider konnte ich es im Wettkampf bisher noch weniger umsetzen. Aber mein Gefühl ist gut.

 

Mein Freund Dominic Thiem, der aktuell beste Tennisspieler Österreichs, begeistert mich gerade sehr. Wie er gerade jetzt bei den US Open Gas gegeben hat und Stärke bei einem der größten Tennisturniere der Welt bewies, ist für mich sehr beeindruckend.
Ich freue mich riesig mit ihm mit.
Wir geben uns da gegenseitig Motivationsschübe und ich wünsche ihm, dass er auch bei den zukünftigen Turnieren so präsent und stark auftreten kann.

 

Euer GS

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