Hi Leute,

Ich habe meinen 51. Weltcupsieg eingefahren und das nach einem ersten Sprung, der zwar nicht schlecht, aber sicher nicht das Gelbe vom Ei war. Das ich dann von Platz 15 noch zum Sieg springe, hätte ich mir nie gedacht, ich hatte im zweiten Durchgang sehr gute Verhältnisse und diese mit der Tageshöchstweite von 143m auch wirklich perfekt ausnützen können. Und trotzdem, es bleibt unglaublich und fühlt sich gerade deshalb so fantastisch an.

Gerade in Kuusamo zu gewinnen ist nicht einfach, man weiß, dass die Schanze ihre Tücken hat, darf sich nicht den kleinsten Fehler erlauben, muss hellwach bleiben und die Gunst der Stunde nutzen. Diesbezüglich hat bei meinem zweiten Sprung alles zusammengespielt. Ich hatte Glück mit dem Wind, den Absprung optimal erwischt und in der Luft und bei der Landung alles richtig gemacht. Das mir dieser Flug den Sieg einbringt, hätte ich mir wie gesagt nie erträumt, aber solche Dinge passieren eben. Es war ein saukalter aber herrlich weißer und wunderschöner Wintertag, ich habe mich rundum wohl gefühlt und war einfach nur happy endlich Skizuspringen. Bereits das Training und die Qualifikation zuvor waren echt lässig, es war vielleicht nicht jeder Sprung am Punkt, aber jeder Sprung war ein Genuss. Dann dieser Wettkampf und eure Wahnsinns Unterstützung, da bleibt mir nur danke zu sagen und das nicht nur der Mama.

Es taugt mir extrem, dass ihr gestern ordentlichen und spannenden Sport geboten bekommen habt und ihr euch so sehr mit mir freut. Gratulation an Marinus und Thomas, sie sind einen sehr starken Wettkampf gesprungen und waren praktisch auf Augenhöhe. Heute werden die Karten neu gemischt, um 17:00 Uhr geht´s los und wie gestern freue ich mich auch heute auf einen herrlichen Wintertag und geile Sprünge. Ich wünsche euch die beste Unterhaltung, danke für eure Daumen und je nach dem wie hektisch es heute nach dem Wettkampf wird, melde ich mich am Abend, oder am Sonntag Vormittag bei euch.
Bis dann, Euer GS.

Servus Gregor, zu viel Wind in Kuusamo, kein Training und auch keine Qualifikation, bitter?
Hi und klar ist es schade, dass wir wieder nicht zum Springen gekommen sind, zumal wir auf Schnee bisher ohnehin zu kurz gekommen sind, aber so ist es eben. Heute war´s einfach nicht möglich, morgen ist ein neuer Tag.

Der ziemlich intensiv ist...
Das stimmt, wir beginnen um 13:00 Uhr mit dem Training, haben dann Qualifikation und um 16:00 Uhr den Bewerb. Der Tag wird lange und ich freue mich auf jeden einzelnen Sprung.

Was passiert heute noch?
Nichts wirklich Aufregendes. Wir haben eine Stunde Vorsprung auf euch, viel mehr als ein Abendessen, eine kurze Besprechung und dann schlafen gehen ist nicht mehr drinnen, zumal es morgen für den Kopf und Körper sicher einiges zu tun gibt. Ich melde mich wieder mit einem persönlichen Blog am Samstag Vormittag, da habe ich ein wenig mehr Zeit um in Ruhe auf das erste Kuusamo-Springen zurückzublicken. Ich hoffe ihr bekommt morgen eine tolle Show geboten, danke fürs Daumen drücken und Vollgas, Euer GS

Auf Klingenthal folgt Kuusamo.
 

Hi Gregor, wie geht´s?
Danke bestens. Ich habe von Sonntag auf Montag ein wenig länger geschlafen, da wir erst um zwei in der Nacht aus Klingenthal heimgekommen sind und dann mein normales Programm durchgezogen. Jetzt geht es von Salzburg aus nach Kuusamo, wo am kommenden Wochenende der Weltcup fortgesetzt wird. Laut Wetterbericht ist es fest winterlich, es hat minus zehn Grad, endlich ist der Winter da.

Hast du noch Klingenthal im Kopf?
Nein, ich denke es ist genug darüber geredet worden, was passiert ist, ist passiert, das Thema ist für mich erledigt.

Was sind deine Erwartungen für Kuusamo?
Ich freue mich, dass die Saison endlich losgeht und bin extrem motiviert. Es gibt noch fünf Weltcupschanzen auf denen ich noch nicht gewonnen habe, Kuusamo ist eine davon, das ist ein zusätzlicher Anreiz, aber man muss die Kirche auch im Dorf lassen. Mir fehlen sicher noch die Schneesprünge und wie stark die Konkurrenz ist, ist altbekannt. Ich will an meine Trainingsleistungen anknüpfen und ordentlich Skispringen, was dabei rauskommt wird man sehen.

Was ist wichtiger, das Ergebnis, oder die Leistung.
Wir haben heuer noch 37 Bewerbe, damit steht im Augenblick sicherlich letzteres im Vordergrund.

Und sonst?
Freut´s mich extrem, wenn ich mir so mein Gästebuch durchlese und hoffe ihr bleibt dem Sport und mir weiterhin treu. Mehr muss nicht sein und etwas Besseres kann mir nicht passieren. Bleibt frisch und fröhlich, euer GS

 

 Klingenthal war auch am zweiten Bewerbstag extrem windig, hinzu kam starker Schneefall, ein zeitverzögerter Beginn und ein Springen, das von etlichen Unterbrechungen in die Länge gezogen wurde. Der erste Durchgang war nach einer halben Ewigkeit und 48 Springen zu Ende, Gregor und Anders Bardal verzichteten bei Böen bis zu neun Meter pro Sekunde auf ihren Sprung. Damit begann die Olympiasaison ohne die Nummer eins und zwei des vergangenen Weltcup-Winters. Die Bedingungen blieben grenzwärtig und führten nach heftigen Protesten schließlich doch zum Abbruch, Österreichs gesamte Mannschaft wäre im Falle eines zweiten Durchgangs aber ohnehin nicht mehr angetreten. Der Pole Krzysztof Biegun gewinnt sein erstes Weltcupspringen, Andreas Kofler landet nach einem Sturz im Krankenhaus.

 

Gregor, ein verrückter Tag endet für dich ohne Einsatz, enttäuscht?
Die Verhältnisse waren irregulär, das hat jeder mitbekommen. Ich setze meine Gesundheit nicht auf´s Spiel und habe nach Rück- und Absprache mit Alex Pointner und Anders die aus meiner Sicht richtigen Konsequenzen gezogen. Enttäuscht bin ich von den Verantwortlichen, denn mit Sport hatte das Ganze heute recht wenig bis gar nichts zu tun.

Wie geht es Andi Kofler?
Ich habe gehört, dass er eine Rippenprellung hat, aber genaueres weiß ich leider nicht. Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute und hoffe, dass er schnell wieder zurückkehrt.

Zurück zur heutigen Konkurrenz, die FIS wird die Sache wohl anders sehen.
Offenbar, denn sonst hätten sie schon viel früher die Reisleine gezogen. Ich kann nur für mich entscheiden und bin wie Anders schon lange genug im Geschäft, um die Situation einschätzen zu können. Das Risiko war definitiv nicht kalkulierbar.

Damit hast du, aber auch deine Fans zum Auftakt durch die Finger geschaut.
Für die Fans tut mir das natürlich leid, sie haben stundenlang in der Kälte ausgeharrt und wie gestern nur einen Durchgang gesehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass sie meine Entscheidung verstehen und weiterhin hinter mir stehen.

Gregors erster Bewerbssprung 2013/14 endet bei 127,5 Metern und einem Beinahesturz, der mit viel Akrobatik und saftigen Oberschenkel vermieden werden kann. Was bleibt ist ein kurzer Griff in den Schnee, entsprechenden Punkteabzügen und ein zweiter Durchgang, der vom Wind verblasen wird. Damit hat Slowenien vor Deutschland und Japan die Nase vorne, Österreich landet hinter Polen auf Rang fünf.

Gregor, die Saison fängt windig an, war der Abbruch die richtige Entscheidung?
Absolut, es war zu wechselhaft und böig, wenn es für die Athleten gefährlich wird, macht´s keinen Sinn.

Bist du mit deinem Sprung zufrieden und was sagst du zur Konkurrenz?
Mein Sprung war keine Granate aber technisch in Ordnung, die die Aufwind hatten, haben das sehr gut ausnützen können, allen voran die Slowenen, da kann man nur gratulieren.

Du hast einen sauberen Telemark gesetzt und ausgefahren, dann bist du plötzlich nach rechts abgebogen.
Ja stimmt, es hat mir den Ski verschnitten, um ein Haar wäre es schief gegangen, aber ich habe mich noch gut drüber gerettet. Das ich in den Schnee gegriffen habe war noch das geringste Übel.

Was ist das Ziel für morgen?
Gut Ski zu springen und sicher landen, der Rest kommt von selber.

Deine Favoriten?
Ach da gibt es eine Menge, einen herauszupicken wäre unseriös. Es wird sicherlich sehr spannend, hoffentlich spielen die Verhältnisse mit und es wird ein fairer und attraktiver Wettkampf.

Und sonst?
Bin ich happy wieder auf Schnee zu springen und weiß, dass meine Fans genauso motiviert sind wie ich.

Hi Leute,

heute war es endlich soweit, ich habe in die Vogtland-Arena meine ersten drei Schneesprünge gesetzt und bin somit endgültig im Winter gelandet. Das Training und die Qualifikation sind bei recht wechselhaften Windbedingungen über die Bühne gegangen, ich bin mit meinen Sprüngen sehr zufrieden, aber man darf das Ganze auch nicht überbewerten. Es war wie gesagt sehr wechselhaft, mal schauen wie die morgige Konkurrenz verläuft, die Vorfreude ist jedenfalls groß, ich bin sehr positiv gestimmt.

Wir starten morgen um 16:00 Uhr mit dem Teambewerb, ich darf als letzter unserer Mannschaft über die Schanze und hoffe natürlich, dass wir als Team wieder ganz vorne mitmischen können. Wenn der Auftakt geschafft ist melde ich mich wieder zu Wort, habt eine gute Unterhaltung und schon jetzt herzlichen Dank für eure gedrückten Daumen, Euer GS

Hi Leute,

der Countdown läuft, noch dreimal schlafen, dann beginnt endlich die neue Saison. Die Vorfreude ist gewaltig, es kribbelt bereits seit einigen Tagen ganz ordentlich im Bauch und das ist auch gut so. Ich habe im Sommer und Herbst mein gewünschtes Programm abspulen können und fühle mich rund um wohl, daran kann auch die Tatsache ohne Schneesprünge in den Olympiawinter zu starten nichts ändern. Das war auch vor zwei Jahren in Kuusamo so und hat damals mit einem rot-weiß-roten Dreifach-Sieg geendet. Vielleicht ist es sogar ein gutes Omen, wer weiß.

Das wir beim Saisonauftakt zwar grüne Wiesen, aber dafür eine bestens präparierte Schanze haben werden, ist jedenfalls sicher. Die Verantwortlichen, die ein Schneedepot anzapfen und so für weißen Untergrund sorgen, leisten eine tolle Arbeit. Die Stimmung wird sicher auch genial, ich freue mich brutal das es los geht und bin gespannt wie die erste Standortbestimmung verläuft.

Um euch auf die Saison ein wenig einzustimmen, serviere ich euch ein paar Zahlen, die mir aktuell durch den Kopf gehen, oder hängen geblieben sind. Habt eine gute Woche, wir hören uns wieder aus Klingenthal und das bevor der Weltcup beginnt. Euer GS
 

• Es gibt 5 Schanzen, auf denen ich nicht gewonnen habe. Sie stehen in Kuusamo, Kuopio, Titisee-Neustadt, Wisla und Falun.
• Ich habe aktuell noch 5 Schanzenrekorde auf meiner Visitenkarte stehen. (Oslo, Stams, Kuusamo, Vancouver/Whistler, Kulm)
• Im Sommer und Herbst habe ich 5 neue Goodies zum Anziehen und Aufsetzen kreiert und sie für den Winter in den Online-Shop gestellt.
• 7 Weltcupsaisonen habe ich bereits in den Beinen, es folgt Nummer 8.
• In der Saison 2008/09 habe ich 13 Siege feiern können, es war ein unglaubliches Jahr und wird mir ewig in Erinnerung bleiben.
• Im heurigen Winter stehen 39 Bewerbe auf dem Programm. Da heißt es optimal vorbereitet an die Sache herangehen und die Kräfte gut einteilen.
• 50 Weltcup-Siege habe ich auf meinem Konto, eine Zahl, die mir ganz besonders taugt. Alles was noch dazu kommt, ist eine fantastische Draufgabe, alles was in der Hinsicht schon war, macht mich extrem stolz. Ich bin mit 23 Jahren der erfolgreichste Skispringer der Weltcup-Geschichte, das ist einfach unglaublich.
• In 79 Tagen werden die Sochi-Spiele eröffnet. Das Thema schlecht hin. Aber zuvor stehen noch etliche Bewerbe an, darunter Klassiker wie die Tournee oder das Fliegen am Kulm. Die Olympischen Spiele sind der Saison-Höhepunkt, keine Frage, aber trotzdem schön der Reihe nach.
• 81 mal bin ich im Weltcup bereits auf dem Podest gestanden, auch eine fette Zahl.
• 215,5 Meter lautet mein Schanzenrekord am Kulm. Nach einem Jahr Pause landen wir 2014 wieder in der Steiermark. (10.-12. Jänner)
• Von Fulpmes nach Klingenthal sind es 508 Kilometer, wir reisen morgen mit den Auto an.
• 91.438, so viele Fans habe ich auf Facebook, auf Instagram sind es 8.903. Vielen Dank dafür, euer Interesse an meinen Interessen motiviert mich weiterhin so gut wie möglich skizuspringen und zu bleiben was ich bin. Auf geht´s in die neue Saison!

 

Hi Leute,

die Berge im Stubaital sind endlich weiß - zwar nur angezuckert, aber immerhin.
Für Schneesprünge ist es noch zu wenig, aber die Vorboten des Winters machen die Vorfreude auf die Saison noch größer. Morgen und am Mittwoch springt das gesamte Team am Bergisel auf Matte, dann heißt es flexibel bleiben und hoffen, dass sich der Winter und Frau Holle schnell zu Wort melden.

Sonst gibt es nicht viel zu erzählen, die vergangene Woche war monoton und das wird auch bis zum ersten Weltcupspringen in Klingenthal so sein. Essen, trainieren, essen, trainieren, regenerieren, essen, schlafen – so schauen meine Tage aktuell aus und das ist auch gut so. Die Zeit ist intensiv und wird konsequent genutzt, im Athletikbereich ist viel weitergegangen, ich bin top-fit und freue mich auf alles was kommt.
Bis zum Saisonstart werde ich mein monotones Arbeiten fortsetzen, sollte es etwas aufregendes geben, melde ich mich, versprochen.

Also, macht euch wintertauglich und holt die warmen Sachen aus dem Kasten, jetzt geht´s endlich bald los. Euer GS
 

 

Hi Leute,

ich wollte euch das schon länger erzählen, habe es aber immer wieder vergessen, dabei war es doch so gut und würde euch sicherlich auch bestens schmecken.
Ich wurde im Sommer im Hangar-7 von Roland Trettl in die hohe Schule feinster Kochkunst eingeführt, unter seiner Regie haben ich einen Spanferkelbraten und Schweinebauch mit Spinatknödeln, Kraut und Schwammerln auf die Teller zaubern können.
So wie mir erging es auch Mark Webber, Mario Gomez, Aksel Lund Svindal, Benjamin Karl, Lindsey Vonn und vielen Top-Sportlern. Sie alle haben gemeinsam mit Roland gekocht, die Rezepte wurden zusammengefasst, bebildert und mit einer persönlichen Note gewürzt. Das Buch ist mittlerweile unter dem Titel „Das Athleten Kochbuch“ erschienen und für jeden Gerne-Esser ein lohnendes Nachschlagwerk.
Ich hoffe euch damit auf den Geschmack bekommen zu haben, denn vielmehr gibt es aktuell nicht zu berichten. Ich genieße die terminlose Zeit und gebe mir daheim den letzten Schliff für die Saison.
Bleibt fröhlich, Euer GS

 

Hi Leute,

vielen Dank für eure lieben und aufmunternden Worte, alles halb so wild.
David ist ein absolut würdiger und verdienter Sportler des Jahres, da gibt es gar keinen Zweifel. Man gewinnt nicht jeden Tag die Champions League, schon gar nicht im Fußball, man wird aber auch nicht so oft im Leben Weltmeister im eigenen Land und es ist nicht selbstverständlich mit 23 Jahren der erfolgreichste Skispringer der Weltcup-Geschichte zu sein.
Wir hatten alle eine sensationelle Saison, das was ich erreicht habe macht mich persönlich extrem stolz und bedeutet mir entsprechend viel. Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn die Wahl der Medienvertreter auf mich gefallen wäre, aber viel wichtiger ist, dass ihr hinter mir steht. Ihr gebt mir immer das Gefühl eure Nummer eins zu sein, das beflügelt mich und dafür bin ich euch extrem dankbar.

Ich möchte David auch an dieser Stelle herzlich gratulieren und hoffe er schießt uns zur EM 2016. Für mich wird es in drei Wochen wieder ernst, bis zum Weltcupstart lasse ich den Rollbalken runter, jetzt gilt mein Focus ausschließlich dem Sport. Ich werde Daheim trainieren, Energie tanken und am Feinschliff arbeiten, wann und wo es wieder an die Schanze geht hängt vom Wetter in Europa ab.

Wenn es Neuigkeiten gibt, melde ich mich wieder, bleibt gesund und ausgeglichen, Euer GS